Wolfgang Cordan

Schriftsteller

* 3. Juni 1909 Berlin

† 29. Januar 1966 Guatemala

Wirken

Wolfgang Cordan wurde am 3. Juni 1909 in Berlin geboren. Er stammt mütterlicherseits aus der Familie Friedrich Nietzsches, väterlicherseits aus einem alten Bauerngeschlecht. Er besuchte das Gymnasium und studierte dann Altphilologie, Philosophie und Musikwissenschaften. In jungen Jahren war er Angehöriger des George-Kreises. Bald nachdem Hitler an die Macht gekommen war, ging er nach Holland, wo er nach dem Krieg die viersprachige literarische Zeitschrift "Centaur" in Amsterdam leitete, an der Paul Eluard, Yvan Goll, Hermann Hesse, Georg Kaiser, Klaus und Thomas Mann, Sartre, Tristan Tzara und andere mitwirkten. Er war damals auch mit Max Beckmann sehr befreundet. Während des Krieges hatte er sich, unter dem Namen Hendrik van Hoorn, auf ein einsames Gehöft zurückgezogen, als die deutschen Truppen das Land besetzten. In dieses Refugium konnte er mehrere jüdische Kinder retten und verbergen, an welche Tat heute in Israel ein Wolfgang-Cordan-Hain erinnert. C. hatte sich einer niederländischen Widerstandsgruppe angeschlossen und erschoß eines Abends einen lange gesuchten deutschen Gestapospitzel. Er selbst entkam, aber die Bewohner des Hauses, vor dem die Tat geschah, wurden hingerichtet, was C. seelisch schwer belastet hat. Die erste Reise nach dem Krieg führte C. wie früher schon einmal in ...